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Die große Wertefrage der EU

Die Études Européennes zu Gast beim “Europa-Podium” am Pelizaeus-Gymnasium in Paderborn

Was sind eigentlich europäische Werte? Das ist eine der Fragen, die im Zentrum der diesjährigen Podiumsdiskussion am Pelizaeus-Gymnasium in Paderborn stand. Eingeladen zu diesem Event der Reihe “Europa-Podium” war unter anderem Prof. Dr. Stefan Schreckenberg, Romanist, Professor für romanische Literatur- und Kulturwissenschaft und Verantwortlicher des Doppeldiplomstudiengangs Europäische Studien. Nichts lag daher näher als im Anschluss an die Veranstaltung Werbung für den deutsch-französischen Bachelor der Universität Paderborn und der Universität Le Mans zu machen.

Von links nach rechts: Elmar Brok, ehemals Abgeordneter im Europaparlament, Professor für Neueste und Zeitgeschichte Prof. Dr. Peter Fäßler, Romanist Prof. Dr. Stefan Schreckenberg und die Moderator*innen der knapp einstündigen Podiumsdiskussion.

„Wir haben große Probleme, die Werte, die wir postulieren, auch zu leben“, stellt Prof. Dr. Peter Fäßler, Historiker und Professor für Zeitgeschichte an der Universität Paderborn, zu Beginn der Diskussion fest. Es müsse hier aber mehr als nur Lippenbekenntnisse geben: Auch nationale Unterschiede, was das Verständnis von Werten anbelangt und die historisch-moralische Verpflichtung durch Imperialismus und Kolonialismus würden entscheidend dazu beitragen, wie glaubwürdig die europäische Wertegemeinschaft letztlich sei. Dies müsse gerade westliche Länder der EU sensibilisieren, um neokolonialistische Perspektiven zu vermeiden.

Brennende Fragen ohne klare Antwort

Im Anschluss an Professor Fäßlers thematische Einführung geht das Wort abwechselnd an die drei Gäste. Das Publikum, bestehend aus Oberstufenschüler*innen der Geschichts- und Sozialwissenschaftskurse des Paderborner Gymnasiums, hört an diesem ersten April aufmerksam den Gästen der Diskussion zu, die dem Publikum Frage und Antwort stehen. Wie wirkt sich Demokratiefeindlichkeit in anderen Staaten auf Deutschland aus? Welche Auswirkungen hat, beziehungsweise wird der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine auf die europäische Migrations- und Asylpolitik haben? Zu welchem Preis sollte und darf sich Deutschland von Russland unabhängig machen? Die Gäste auf dem Podium können zwar ebenfalls keine konkreten Antworten auf diese brennenden Fragen liefern, sind sich jedoch in einem einig: in der Bedeutung des Menschen als politisches Wesen.

Eine EU der Solidarität

“Das Glas ist mehr als halb voll”, so CDU-Politiker und ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments Elmar Brok auf die Frage nach der Solidarität innerhalb der EU. Weitgehend alle Mitgliedstaaten hätten das gleiche Verständnis von den europäischen Werten und die jährlichen Ausgaben für Entwicklungshilfe sprächen für sich. Der ehemalige Europaabgeordnete erwähnt außerdem die Stärke der Europäischen Union und ihre wirksamen Instrumente gegen Menschenrechtsverletzungen. Im Kontext des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine beschreibt Prof. Dr. Schreckenberg zudem Chancen, die Fluchtbewegungen mit sich bringen können: „Flucht ist schrecklich, und mag bedrohlich erscheinen, wenn wir Flüchtende aufnehmen, wird daraus  aber auch eine Form der Begegnung, die man in etwas Positives ummünzen kann.“

Erfahrungen aus erster Hand: Studentin Louisa Schmeiduch berichtet

Nach Ende der Plenumsdiskussion kehren die Schüler*innen in ihre Kurse zurück, wo sie bei Pizza und guter Laune einer Studentin der Europäischen Studien zuhören: Louisa Schmeiduch wird noch in diesem Jahr ihr Studium der Europäischen Studien in Paderborn und Le Mans abschließen. Sie erzählt von ihren Erfahrungen in den zwei Städten, von ihrem persönlichen Werdegang seit dem Abitur und von ihren Zukunftsaussichten.

Viele Interessen, ein Studiengang

Wer sich für Frankreich, seine Sprache und europäische Politik begeistern kann, fährt mit einem Doppeldiplom in “Europäische Studium” richtig. Neben einer breiten Auswahl an Wahlpflichtmodulen, bilden die zahlreichen Grundlagenkurse in Politik, Wirtschaft, Kulturwissenschaften und Geschichte ein solides Fundament für eine Karriere sowohl im deutsch-französischen, als auch in internationalen Kontexten. Durch das integrierte Praktikum bereitet das Studium außerdem auf das Arbeitsleben im frankophonen Ausland vor. Schlussendlich wird Mobilität in diesem Doppeldiplomstudiengang groß geschrieben: Durch die finanzielle Förderung der Deutsch-Französischen Hochschule werden Auslandsaufenthalt und Studium jedem und jeder Abiturient*in zugänglich gemacht.

Für mehr Informationen zur Bewerbung und zum Studiengang per Mail an  europaeische.studien.paderborn@gmail.com.

 

Text und Foto: Louisa Schmeiduch
Redaktion: Rahel Schuchardt